Bei der Covid-19-Pandemie ist zwar die Übertragung von Mensch zu Mensch ausschlaggebend für die Verbreitung des Virus, aber es gab immer wieder auch die Befürchtung, dass Haus- und Nutztiere dazu beitragen könnten.
Das Friedrich-Loeffler-Institut führt nach eigenen Aussagen Studien zur Empfänglichkeit von Tieren gegenüber SARS-CoV-2 durch, um eine mögliche Gefährdung für Menschen und andere Tiere abschätzen zu können. Offenbar zeigen aber die ersten Zwischenergebnisse, dass sich weder Schweine noch Hühner mit SARS-CoV-2 infizieren lassen.
Weltweit sind allerdings – laut Ärzteblatt, Stand Dezember 2020 - rund 70 bestätigte Infektionen mit SARS-CoV-2 bei Haustieren bekannt. Zwei Drittel davon sind Katzen, ein Drittel Hunde. Auch aus verschiedenen Zoos in den USA und Südafrika sind mehrere Infektionen von Großkatzen bekannt. Auch wer Frettchen als Haustiere hält, muss damit rechnen, dass sie sich anstecken können.
Was die Infektion und Übertragung von Hunden angeht, so gibt es auch bei ihnen bisher keinen wissenschaftlich belegten Hinweis darauf, dass sie Personen infizieren oder selbst durch das Virus krank werden können. So konnten zwar bei einigen wenigen Hunden aus Haushalten mit infizierten Personen Viren nachgewiesen werden, aber die Hunde selbst zeigten keine Krankheitssymptome.
Nachgewiesen ist auch, dass Frettchen sich bei infizierten Menschen anstecken und das Virus an Artgenossen weitergeben können. So alarmierten Berichte von Nerzen aus Nerzfarmen in verschiedenen eruopäischen und asiatischen Ländern, die wahrscheinlich vom betreuenden Personal infiziert wurden. Nerze sind mit Frettchen verwandt, so dass diese Fälle ebenfalls nicht überraschend sind.
Alle bisherigen Studien und gemeldeten Fälle geben keine Rückschlüsse darauf, ob Katzen, Nerze und Frettchen so viel Virus ausscheiden, dass sie für eine Infektion des Menschen relevant sein können. Jedenfalls gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Haustiere Menschen angesteckt haben. Daraus ergibt sich auch, dass die Haltung von Hunden und Katzen keinen Risikofaktor für die Halter*innen darstellt. Auch von Seiten der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) wird das Übertragungsrisiko vom Haustier auf den Menschen als gering angesehen. Wer sicher gehen möchte und seinen Hund/seine Katze testen lassen will, kann sich beim Haustierarzt erkundigen; denn einige veterinärmedizinische Labore bieten den SARS-CoV-2 Test mittlerweile als Bestandteil des Atemwegsprofils an. Es mag ja vielleicht interessant sein, darüber Bescheid zu wissen, ob das geliebte Haustier infiziert ist, aber außer etwas mehr Hygiene im Umgang mit dem Haustier darf sich nichts Nachteiliges daraus ergeben. So weist das Friedrich-Löffler-Institut darauf hin, dass es weder einen Grund dafür gibt, ein Haustier vorsorglich im Tierheim abzugeben, noch, es bei einer Positiv-Testung einschläfern zu lassen.
Noch kurz sei erwähnt, dass sich ein ganz anderes Problem für Personen ergibt, die einen Hund halten und die sich wegen einer Infektion mit SARS-CoV-2 in Quarantäne oder häuslicher Isolation befinden. Diese Personen benötigen auf jeden Fall Unterstützung durch geeignete Personen außerhalb ihres Haushalts, die den Hund ausführen können. Hier ist in Anbetracht des Ansteckungsrisikos für die betreuende Person große Umsicht geboten. Das Friedrich-Löffler-Institut empfiehlt daher: "Im Einzelfall sollten pragmatische Lösungen gefunden werden, die das Wohl des Tieres so wenig wie möglich beeinträchtigen und die häusliche Isolation / Quarantäne bestmöglich wahren. Es sollte eine eigene Leine (der betreuenden Person – Anmerkung der Autorin) verwendet werden, möglichst nicht die des Hundehalters." Dass Händewaschen und Masketragen der betroffenen Personen vor und nach der Übergabe des Hundes hier eine wichtige Rolle spielen, dürfte selbstverständlich sein.
Weitere Informationen
Weltorganisation für Tiergesundheit Friedrich-Loeffler-Institut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit Robert Koch-Institut Ärzteblatt
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