Schon wieder das Migrationsthema!
Schon wieder das Migrationsthema, diesmal bei Miosga am 13.04.2025, und das nahm einen erheblichen Teil der Sendezeit ein. Als ob es in Deutschland keine wichtigeren Themen gäbe: Klimawandel, Wohnungsnot, Inflation, Kinderarmut, u.v.m.
Der größte Fehler im Wahlkampf 2025 war meiner Ansicht nach der Versuch, die AFD in dem Thema Migration noch zu übertrumpfen. Das hat ganz sicher nicht unwesentlich zu der Verdopplung dieser Partei geführt.
Die Angriffe von Magdeburg im Dezember 2024 und in Aschaffenburg im Januar 2025 sind entsetzlich, hätten aber verhindert werden können, wenn die psychischen Erkrankungen der Täter ernst genommen und behandelt worden wären.
Wenn überhaupt einmal dem Thema Integration endlich wesentlich mehr Bedeutung zugemessen würde und nicht unzählige junge Männer z. T. Jahre lang - ohne arbeiten zu dürfen - in entlegenen Asyl-Unterkünften dahinvegetieren müssten.
Dass im Jahr 2024 104 Frauen durch Menschen ihres nahen Umfelds getötet wurden, dass also alle dreieinhalb Tage in Deutschland eine Frau zum Mordopfer wurde, war in keinem einzigen Fall ein solch umfassendes Wahlkampfthema wie diese beiden Anschläge.
Wie wäre es, wenn statt dessen endlich auch mal die positiven Effekte der Migration zum Thema gemacht würden?
Z. B.:
- In den Neunzigern kamen zweieinhalb Millionen Kriegsflüchtlinge aus Jugoslawien sowie Spätaussiedler nach Deutschland, die ohne große Not untergebracht werden konnten und von denen viele und ihre Nachkommen hier leben und arbeiten und bestens integriert sind.
- Ebenfalls kamen seit 2007 aus Rumänien und Bulgarien über eine Million Menschen, von denen Deutschland wirtschaftlich deutlich profitiert hat; denn viele dieser Migrantinnen und Migranten erledigen Arbeiten, zu denen sich deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht so „hingezogen“ fühlen.
- Ohne Migration sähe die Altersstruktur in Deutschland noch schlechter aus.
- 65% der Migranten der letzten 10 Jahre kamen aus der EU und nicht aus afrikanischen Ländern, obwohl das - wie z. B. bei Sarrazin (Deutschland schafft sich ab) - gerne so dargestellt wird. Auch diese haben einen deutlichen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung unseres Landes.
- 70% der Migranten, die 2015 aus Afrika und Nahost zu uns gelangten, haben in Deutschland Fuß gefasst und Arbeit gefunden. Auch sie zahlen Steuern, konsumieren und zahlen in die Sozialkassen ein.
- der Bildungserfolg von Menschen mit Migrationshintergrund gleicht sich immer mehr dem derjenigen ohne Migrationshintergrund an. Viele Branchen wären ohne diese Menschen nicht wettbewerbsfähig.
- Zuwanderung macht uns reicher. Migranten zahlen mehr in die Sozialkassen ein, als sie herausbekommen.
- Ohne die zahlreichen Ärzte mit Migrationshintergrund würde das Gesundheitssystem in Deutschland noch mehr zu kämpfen haben, als das derzeit der Fall ist.
Das sind nur ganz wenige Beispiele.
Zusammengefasst: Ohne Zuwanderung sähe die Altersstruktur unserer Bürgerinnen und Bürger nicht nur deutlich schlechter aus, sondern wir wären auch ärmer, weniger vielfältig, unsere Kultur wäre weniger reichhaltig.
Und, ganz wichtig: Die Einwohnerzahl Deutschlands betrüge heute nur noch 60 statt über 80 Millionen, was einen starken wirtschaftlichen Abschwung bedeutet hätte.
Politikerinnen und Politiker sollten endlich die vielen Vorteile der Migration hervorheben und auf diese Weise den Rechten die Argumente nehmen, als immer weiter zu versuchen, sie zu überbieten.
Und sie sollten sich deutlich mehr um die Themen kümmern, die die Menschen wirklich beschäftigen. Die Hoffnung, dass Wahlversprechen wie Bürokratieabbau, Energieentlastung, Digitalisierung und eine Verbesserung der Wohnungssituation tatsächlich eingelöst werden, bleibt abzuwarten, ebenso, ob sich diese konservative Koalition tatsächlich um das Thema Femizide und Gewalt gegen Frauen kümmern wird.
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